ALASKA – Eine Reise die Sie garantiert nicht kalt lässt
Zugegeben, wir haben Alaska lange nur mit eisigen Landschaften, schneebedeckten Bergen, Schlittenhunden und vor allem mit klirrender Kälte und gefrierendem Atem verbunden. Das ist zwar nicht ganz falsch, hat uns aber trotz aller Faszination auch immer ein wenig von einer „klassischen Urlaubsreise“ dorthin abgehalten.
Bis wir es dann doch gewagt haben – und zwar im Sommer. Von den Temperaturen ist das weitaus angenehmer, trotzdem ist uns beim faszinierenden Anblick der landschaftlichen Gegensätze, von kalbenden Gletschern bis hin zum Regenwald, der Atem gestockt. Aber alles schön der Reihe nach.
Wir entscheiden uns für Vancouver als Start- und Zielpunkt unserer kleinen Exkursion, die uns mit dem Schiff entlang der Pazifikküste bis hoch zum Hubbard Gletscher führt.
Kaum an Bord, zieht die traumhafte Kulisse der kanadischen Metropole an uns vorbei und wir genießen nochmal die beeindruckende Mischung aus Natur und Großstadt.
Von dort schippern wir durch die fjordartige Innside-Passage, wo langsam kleine und große Wasserfälle, dichte Wälder und sogar einige Seeadler an uns vorbeiziehen.
Das erste Mal betreten wir Alaska in der Stadt Ketchikan und sind schon sehr gespannt. Wir schlendern kurz durch den zwischen Bergen und Meer liegenden ehemaligen Fischerort, bevor wir wieder zurück auf das Wasser wechseln. In bunte Regenanzüge gehüllt, rauschen wir mit einem Zodiac durch die vorgelagerte Inselwelt und erwandern schließlich die beeindruckende Flora und Fauna des dortigen Regenwaldes, der seinen Namen zumindest an diesem Tag vollkommen zu Recht trägt.
Vom tiefen Grün des Regenwaldes wechseln wir langsam zum eisigen Blau des Hubbard Gletschers. Vorbeischwimmende Eisstücke, die zunächst wie kleine im Wasser schwimmende Eiswürfel aussehen, bereiten uns langsam auf die gewaltigen Eismassen vor, die sich plötzlich und zum Teil tiefblau vor uns aufbauen.
Wir bestaunen die verschiedenen Farben des Eises, welche von der unterschiedlichen Entstehungszeit herrühren, sind fasziniert von den tiefen Gletscherspalten und der puren Größe dieser Eiskolosse, was durch das laute und fast schon bedrohliche Krachen der ins Meer wegbrechenden Eisstücke noch verstärkt wird. So klein sind diese vermeintlichen Eiswürfel plötzlich gar nicht mehr.
Kaum vorstellbar, aber dieses beeindruckende Naturschauspiel wird am nächsten Tag in Juneau nochmal übertroffen. Nach einer kurzen Wanderung ist der Mendenhall-Gletscher im wahrsten Sinne zum Greifen nah und wir können einige der Eisstücke direkt aus dem Wasser fischen.
Vom Wasser wechseln wir diesmal hoch in die Luft. Allein der Start mit unserem Wasserflugzeug ist schon ein kleines Abenteuer, wird aber durch die atemberaubenden Ausblicke auf die noch immer weitläufige Gletscherwelt Alaskas bei weitem übertroffen. Riesige, zum Teil tiefblaue, Eiswelten verschmelzen regelrecht zu einem satten Grün der nachfolgenden Flusslandschaften. Ein absolutes Highlight, das uns die Größe und Dimension dieser einzigartigen Landschaft zumindest erahnen läßt.
Zwar weniger spektakulär, aber dafür nicht minder interessant, geht es im beschaulichen Icy Strait zu. Wir bummeln ein wenig durch den kleinen Ort mit seinen roten Holzhäusern, besuchen das Museum und lernen eine ganz neue Bedeutung des Wortes „Frischtheke“ kennen, indem wir hautnah einige Seeadler beobachten, die sich ihren Wildlachs direkt aus dem Fluß erbeuten. Frischfisch at it’s best.
Voller großartiger Naturerlebnisse kehren wir schließlich zurück nach Vancouver und freuen uns gleichzeitig auf ein paar Tage Kontrastprogramm in der Metropole, die uns mit Ihrer perfekten Mischung aus Grün und Großstadt die Rückkehr in die Zivilisation sehr leicht macht.
Und tatsächlich bereuen wir schon kurz darauf, nicht noch länger geblieben zu sein in der Stadt, die regelmäßig zu einer der Städte mit der weltweit höchsten Lebensqualität gewählt wird. So schaffen wir nur einige der unzähligen Sehenswürdigkeiten, wie das historische „Gas Town“-Viertel, oder ein kurzes Power-Shopping in einer der zahlreichen Innenstadt-Malls. Vom Stanley Park zieht es uns noch hinauf zum Grouse Mountain. Nicht nur aus Zeitgründen verzichten wir auf einen Überquerung der freischwebenden Capilano Suspension Bridge, sondern genießen direkt die beeindruckende Aussicht hinunter auf die Skyline von Vancouver und den Pazifik mit seinen vielen Buchten. Ein wahrlich erhabener Ausblick.
Im Winter wird der Grouse Mountain übrigens als Skigebiet genutzt, was uns darin bestärkt, unbedingt noch einmal hierher zu kommen. Und die Rocky Mountains mit Whistler als Top Wintersportort sind von hier ebenfalls bequem zu erreichen und sind für jeden Skifahrer ein absolutes Muss, ganz egal ob Pistenfreak, oder Heli-Ski-Fan.
Müde aber glücklich treten wir den Heimflug von einer faszinierenden Reise an, die uns grandiose Natur- und Landschaftserlebnisse in Alaska beschert und in Kombination mit Kanada und Vancouver noch weitere tolle Facetten bietet.